Seit März 2010 kontrolliere ich meinen Stromverbrauch. Ich war überrascht, wie hoch mein Stromverbrauch war, obwohl ich schon vorher darauf geachtet habe, Stand-by Verbrauch zu vermeiden und Licht nicht unnötig brennen zu lassen. Bisher kannte ich meinen Verbrauch nur aus den Jahresrechnungen meines Stromversorgers. Nun bin ich jedesmal auf die Datenabgabe gespannt, um zu sehen, wie hoch mein Verbrauch in den letzten zwei Monaten war und ob ich es geschafft habe, besser zu werden. Weil ich schon seit Jahren Ökostrom beziehe, sind die verursachten CO2-Emissionen nicht so hoch, wie wenn ich deutschen Strommix beziehen würde, aber der Strom aus regenerativen Energien, den ich nicht selbst verbrauche, trägt dazu bei die CO2-Bilanz des gesamten Strommixes in Deutschland zu verbessern; außerdem spart es mir viel Geld. Im Projekt habe ich mir einen Stromkostenmonitor von der Klimaschutzagentur ausgeliehen. Das ist ein sehr interessantes "Spielzeug". Damit konnte ich messen, wieviel Strom bspw. Kühlschrank, Waschmaschine, TV, Laptop und Lampen benötigen. Um die Effizienz des Kühlschranks zu erhöhen fülle ich das untere Fach nun immer mit Flaschen auf, die halten nämlich die Kälte recht gut. Auch habe ich die Temperatur auf 10 Grad erhöht. Das reicht völlig aus; dafür spart jedes Grad Temperatur ca. 10% Strom.

Als erstes habe ich in jedem Zimmer Temperaturwächter aufgestellt, um zu sehen, ob die Temperaturen im Bereich der Empfehlungen liegen. Im Vergleich zu den Empfehlungen lag ich trotz kaltem Frühjahr in 2010 schon recht gut. Aber was heißt "recht gut"?. Ich hatte bislang den typischen Fehler gemacht und die Heizkörper ausgestellt, wenn ich die Wohnung verlasse. Allerdings benötigt das Aufheizen der Wohnung Abends mehr Energie, als das konstante Halten der Temperatur über den ganzen Tag auf dem empfohlenem Level, indem die Thermostate in den Wohn- und Schlafräumen auf Stufe 2 gestellt werden. Außerdem bin ich so den Schimmel an der Schlafzimmerwand losgeworden. Leider lässt sich die Einsparung in der Kurve nicht erkennen, aufgrund des Wechsels von einem 2-Personenhaushalt auf einen Einpersonenhaushalt im September 2010.

Ich bin seit Projektauftakt im März 2010 dabei und muss leider erkennen, wie schwierig es ist, das Niveau nachhaltig zu senken. Meine Gesamtbilanz lässt einen Schnitt im September 2010 erkennen, als ich von einem 2-Personenhaushalt in einen Einpersonenhaushalt gewechselt bin. Damit verschlechterte sich automatisch meine Bilanz, weil fixe Verbraucher wie Licht, Kühlschrank und Heizung nun für mich alleine zu Buche schlagen. Dafür sind die CO2-Emissionen durch Zugreisen aufgrund der Fernbeziehung nun angestiegen. Das Ändern der Lebensumstände lässt mein 2%-Einsparungsziel vermutlich in weite Ferne schweifen...

Von der Effizienz von Wassersparmaßnahmen war ich von jeher begeistert. Durch Eigenmessung habe ich den Wasserdurchfluss von Dusche und Wasserhähnen gemessen und über Einbau von Durchflussmengenbegrenzern schon vor Projektbeginn im Badezimmer halbiert. Am Waschbecken bedeutet weniger Wasserdurchfluss überhaupt keinen Verlust an Komfort; in der Dusche ist es etwas gewöhnungsbedürftig, aber dafür sehr effizient (6 Liter statt 18 Liter).